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Wallwasher-Beleuchtungstechniken: So nutzen Sie Wasch-, Streif- und integrierte Beleuchtung

Sep 27, 2024

Bei der Wandbeleuchtung lautet die zentrale Frage nicht, wie viele Beleuchtungsmethoden es gibt oder wie Leuchten optimal platziert werden. Vielmehr stellt sich zuerst die grundlegende Frage: Warum überhaupt eine Wand beleuchten?

 

Aus visueller Perspektive nehmen Menschen Innenräume hauptsächlich auf Augenhöhe wahr. Das bedeutet, dass vertikale Flächen eher in unser Sichtfeld fallen. In der Innenarchitektur erfordern zahlreiche Oberflächenmaterialien und weiche Einrichtungsgegenstände an vertikalen Flächen eine gezielte Wandbeleuchtung, um richtig zur Geltung zu kommen. Studien zeigen, dass nahezu 80 % der täglichen Aktivitäten und Informationsaufnahme innerhalb dieser horizontalen Sichtlinie stattfinden.

 

Diese enge Verbindung zwischen Augenhöhen-Sicht und der Ausleuchtung vertikaler Flächen macht die vertikale Beleuchtung zu einem entscheidenden Faktor für visuellen Komfort. Das menschliche Auge fokussiert sich naturgemäß in einem Bereich von etwa 20 Grad oberhalb und unterhalb der horizontalen Blicklinie.

 

Dieser Artikel beschäftigt sich mit drei weit verbreiteten Wandbeleuchtungstechniken und untersucht deren Anwendungen sowie optimale Umsetzung.

 

1. Wall Washing: Erzeugung einer gleichmäßigen Ausleuchtung

Wie der Name andeutet, beinhaltet das Wall Washing die „Beglüsterung“ einer Zielwand mit Licht, ähnlich wie Wasser, um ein sauberes, konsistentes Erscheinungsbild zu erzeugen.

Ziel ist es, die Wandflächen gleichmäßig zu beleuchten, gleichmäßig, gleichmäßig (das verdient Wiederholung!). Diese Technik eignet sich ideal für relativ glatte Wandoberflächen oder Wände mit Kunstwerken, die eine gleichmäßige Beleuchtung ohne harte Schatten benötigen (obwohl Schatten gezielt zur Wirkung eingesetzt werden können – dazu später mehr).

 

Klassische Fallstudien:

 

Seagram Building (New York): Der „Ursprung“ des Wall Washings, ein Konzept, das von den Lichtplanern Kelly und Johnson entwickelt wurde.

 

Tanaka Business School (London): Der Empfangsbereich wird nicht direkt hell beleuchtet; stattdessen lenkt die ausgeleuchtete Wandfläche die Aufmerksamkeit auf sich.

 

171 Collins Street (Melbourne): Der Eingangsbereich nutzt eine hell beleuchtete, zweidimensionale Wand, um den architektonischen Raum klar zu definieren und den Flur geräumiger erscheinen zu lassen.

 

Britisches Museum (London): Beachten Sie die gezielt dunklen Bereiche auf dem Boden, die im Kontrast zu den gleichmäßig „gewaschenen“ Wänden stehen.

 

Kunstbetonung: Beleuchtet Wandkunst effektiv, wobei das Licht von der Wand reflektiert wird und den gesamten Raum hell und luftig wirken lässt.

 

Durchführung:

Wandwaschung zielt darauf ab, eine vertikale Oberfläche auf ein bestimmtes, gleichmäßiges Helligkeitsniveau aufzuhellen. Dabei werden üblicherweise Leuchten mit breiteren Abstrahlwinkeln eingesetzt, entweder verstellbare Richtleuchten oder feste asymmetrische Wandwaschleuchten. Eine wichtige Installationsrichtlinie ist das "Goldene Verhältnis" von 1:3 – die Leuchte sollte in einem Abstand zur Wand montiert werden, der etwa 1/5 bis 1/3 der Höhe der zu beleuchtenden Wand entspricht. Lineare Leuchten eignen sich ebenfalls hervorragend, um nahtlose Wascheffekte zu erzielen.

 

2. Wandstreifung: Betonung von Textur und Dramatik

 

Das Wandgrazing hat sich aus dem Wallwashing entwickelt. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass das Grazing-Licht gezielt die eigene Textur der Oberfläche betont. Indem das Licht schräg über eine strukturierte Fläche streicht, entstehen deutliche Schatten und Hervorhebungen, die reichhaltige, dramatische Effekte erzeugen.

 

Diese Technik eignet sich hervorragend für stark strukturierte Oberflächen wie 3D-Fliesen, Rohbeton, unebenen Mauerwerkbau oder Holzschirme, bei denen eine gleichmäßige Ausleuchtung die Schatten auslöschen würde, die ihren Charakter definieren, und den visuellen Effekt verschwenden würde.

 

Fallstudien:

 

3D-Fliesen (Italien): Erfordern Grazing, um Schatten und räumliche Wirkung (Dreidimensionalität) beizubehalten.

 

Sancaklar-Moschee (Istanbul): Betonwände erhalten Tiefe und Dramatik.

 

Blue Fin Restaurant (New York): Die strukturierte Backsteinwand erzeugt ein dynamisches Spiel aus Licht und Schatten.

 

Holzschirm: Grazing hebt die Struktur des Schirms hervor, während sekundäre Lichtmuster wellenförmige Effekte auf der angrenzenden Wand erzeugen.

 

Durchführung:

Beim Wandstreiflicht wird die Lichtquelle sehr nah an der Oberfläche platziert und ein schmaler Lichtstrahl wird verwendet, um die Wand zu „streifen“ oder entlangzuwandern. Dazu werden Leuchten mit engen Abstrahlwinkeln eingesetzt, oft Downlights in unmittelbarer Nähe zueinander oder lineare Leuchten. Der empfohlene Installationsabstand ist im Vergleich zum Wandwaschen deutlich geringer, typischerweise mit einem Verhältnis von Abstand zur Wandhöhe von weniger als 1:5. Sowohl eingebaute lineare Leuchten als auch verstellbare Spotleuchten mit schmalem Strahl sind geeignet.

 

3. Integrierte Beleuchtung: Die Illusion der Selbstbeleuchtung

 

Fortschritte in der LED-Technologie, die kleinere Leuchtenformate ermöglichen, haben die integrierte Beleuchtung hervorgebracht. Hierbei sind die Leuchten innerhalb der Wandkonstruktion verborgen und nicht extern montiert, um die Wand zu beleuchten. Dies bietet Architekten und Designern enorme Gestaltungsfreiheit.

 

Die Verwendung von transparenten, transluzenten oder perforierten Materialien für die Wand und das Verstecken der Lichtquellen darin lässt die Wand so erscheinen, als würde sie von innen heraus leuchten, was eine starke spielerische/interessante Wirkung erzeugt.

 

Fallstudien:

 

Puerta America Hotel (Madrid): Lichtschläuche, in Glaswände integriert, die Licht von oben und unten abgeben.

 

Rakabdar Restaurant (Mumbai): Leuchtende Wände sorgen für eine dezente Grundbeleuchtung.

 

Innovative Anwendungen: Sogar eine Badewanne kann dieses Prinzip für einen eindrucksvollen Effekt nutzen.

 

Optimierung des visuellen Komforts

 

Ein hervorragendes Beispiel für fokussierte vertikale Beleuchtung ist das Kunstmuseum Bern (Schweiz), wo die ausschließliche Verwendung von vertikaler Beleuchtung Besucher komfortabel führt, eine klare Betrachtung von Kunstwerken ermöglicht und eine deutliche Erkennung von Gesichtern sowie räumlichen Details ohne harte Deckenbeleuchtung (horizontaler Ebene) unterstützt. Dieses Prinzip wird in europäischen Museen weithin bevorzugt.

 

Fazit

 

Das Verständnis des Zwecks – warum eine Wand beleuchtet werden soll – ist der erste Schritt. Die Wahl der richtigen Technik – Wandwaschen für Gleichmäßigkeit, Wandstreifung für Textur oder integrierte Beleuchtung für Innovation – gewährleistet sowohl funktionellen visuellen Komfort als auch dramatische ästhetische Wirkung in der Architektur- und Innenraumgestaltung.

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